In der Zeit vor Weihnachten werden mehr Haustiere ausgesetzt – Tierheim bietet Hilfe an
Von Kai-Uwe Ruf
WOLFENBÜTTEL. Beim Spazierengehen habe sie den Käfig gefunden. Zwei tote Ratten hätten in einem offenen Schuhkarton darin gelegen. Das erzählt Ute Krause.
Das eine Tier sei offensichtlich schon länger tot gewesen, das andere wohl erst vor wenigen Stunden gestorben, meint unsere Leserin.
"Es waren Haustiere, braun-weiße-Farbratten", sagt sie. Jemand habe die Tiere an dem kleinen Fußweg vor den Altglas-Containern an der Kreuzung Ernst-Moritz-Arndt-Straße/Adersheimer Straße abgestellt. "Das waren Haustiere, und vor Weihnachten werden viele Haustiere verschenkt", sagt die 65-Jährige. Man solle überlegen, wie mit Tieren umgegangen wird, bevor man eines als Geschenk kauft.
Im Wolfenbütteler Tierheim kennt man das Problem. Zwar würden dort nur selten tote Tiere abgegeben, aber in der Zeit vor Weihnachten brächten mehr Menschen ihre Haustiere beim Tierheim vorbei.
Erst vor kurzem sei ein Korb mit zwei Frettchen vor der Tür gestanden, sagt Tierpflegerin Rosemarie Ociepka.
Nach den Feiertagen gehe es noch einige Zeit in dem gleichen Stil weiter. "Viele Leute wollen an Weihnachten Kleintiere verschenken", sagt die Pflegerin. Vor allem Kaninchen und Meerschweinchen seien dann populär. Nach ein paar Tagen würden die Tiere den Empfängern aber oft lästig. Dann sei das erste Interesse verflogen, Probleme begännen.
Rosemarie Ociepka: "Die Tiere stinken, und sie wollen gepflegt werden." Dann würden einige der neuen Tierhalter ihre kleinen Schützlinge aussetzen oder im Tierheim vorbeibringen.
Dort habe man auf die Situation reagiert: "Vor Weihnachten halten wir uns mit der Vermittlung sehr zurück", sagt Rosemarie Ociepka: "Tiere sollten kein Weihnachtsgeschenk sein."
Wer Tiere findet, auch tote, kann sich wegen Fragen und Hilfe an das Tierheim in Wolfenbüttel wenden, sagt Rosemarie Ociepka.
(05331) 6 20 22.
Donnerstag, 18.12.2008