Metten. »Wie kann ein Mensch nur so etwas tun?« Josef Murauer ist noch immer fassungslos, dass sein Flat Coated Retriever Max hätte qualvoll sterben können. Qualvoll sterben, weil ein bislang Unbekannter am Perlbachdamm vergiftete Geflügelknochen ausgelegt hat, über die sich der Hund hermachte. Nur weil Murauer Max sofort zum Tierarzt brachte, konnte der gerettet werden. Jetzt sucht die Polizei nach dem Hundehasser.
Es war am Montagmorgen gegen 8. 30 Uhr, als der 44-jährige Geschäftsmann mit seinem
neunjährigen Retriever wieder einmal am Perlbachdamm spazieren ging. Zwischen »Sportkontakt« und Fußgängerbrücke war Max plötzlich nicht mehr zu halten. An einem Mast hatte er etwas scheinbar Leckeres zum Fressen entdeckt, das er sich auch gleich einverleibte. Als Josef Murauer nachschaute, um was es sich da handelt, wurde ihm gleich mulmig zumute. »Es waren Gickerlknochen, die mit einer blau-grünen Paste versehen waren. « Murauer, der in der Drogerieabteilung seines Deggendorfer Geschäfts »Crusilla« auch Schädlingsbekämpfungsmittel führt, war schlagartig klar: »Das ist ein Pastenköder, wie er zu Bekämpfung von Ratten und Mäusen verwendet wird. «
Der 44-jährige Mettener, der wie vor den Kopf gestoßen war, holte auf schnellstem Weg von zu Hause eine Tüte, um den Rest der Knochen zu beseitigen. Gleich danach tat er das, was Max das Leben rettete: Er brachte ihn zum Tierarzt. Der bestätigte Murauers Verdacht, dass es sich um einen Giftköder handelte, und verabreichte dem Retriever eine Spritze, die Erbrechen auslöst.
»Viermal hat sich Max dann übergeben, alles war bläulich-grün«, erinnert sich Murauer. Aber zumindest war der Hund das giftige Zeug los. Zusätzlich bekam er ein Vitamin-K-Präparat. »Hätte Max nicht innerhalb weniger Stunden Hilfe bekommen, wäre er innerlich verblutet, er wäre elendig zugrunde gegangen«, mag sich Murauer die schrecklichen Konsequenzen der Gift-Attacke gar nicht ausmalen. Max scheint über den Berg zu sein, »doch was ist, wenn der Hundehasser weitermacht? Man mag gar nicht daran denken, dass solche giftigen Knochen auch in die Hände von Kindern gelangen könnten. Unvorstellbar, was alles passieren könnte. « Deshalb liegen Murauer jetzt zwei Sachen besonders am Herzen: dass die Mettener die Augen offen halten - und dass der Hundehasser möglichst schnell gefasst wird.
gemeldet von: Deggendorfer Zeitung