Lengerich. Erneut ist ein Hund erkrankt, der offensichtlich Gift gefressen hat. Das berichtet Wilfried Ivens. Seine Dalmatiner-Jack-Russel-Mischlingshündin Amy habe die typischen Vergiftugnserscheinungen gezeigt: Brechdurchfall. Den ganzen Sonntag haben wir beim Tierarzt verbracht , erzählt er gestern. Wir hoffen, dass Amy überlebt , fügt der Lengericher mit leiser Stimme hinzu.
Aufgenommen hat der Hund das Gift vermutlich im Bereich der Tecklenburger Straße. Dort wohnt Wilfried Ivens. Die Hausnummer 144 ist nur wenige Meter von dem Haus von Dieter Schlieck entfernt. Dort sind - wie berichtet - die ersten Verdachtsfälle auf Giftköder aufgetaucht und zwei Hunde elendig daran krepiert.WERBUNG
Nachher werde ich noch zur Polizei gehen , sagt Wilfried Ivens gestern Morgen. Bei einer Anzeige will es der Hundeliebhaber nicht bewenden lassen. Vielleicht müssen wir eine Initiative gründen , erzählt er und hofft, dass sich möglichst viele Betroffene Hundehalter bei ihm melden (Telefon 01 73/7 15 96 75). Dann im Verbund sei es vielleicht möglich, die enormen Kosten für eine Analyse der vermeintlichen Giftköder oder die Obduktion eines Hundes aufzubringen.
Unter 500 Euro ist da nichts zu machen , das haben schon Dieter Schlieck und sein Freund Heinz Wetter in Erfahrung gebracht. Sie haben jeweils einen Hund durch die Giftköder verloren. Ein dritter Hund ist nach Angaben der Polizei bereits Anfang September verendet.
Lengerich - Der zweite Hund ist tot. Qualvoll verendet , präzisiert Dieter Schliek und muss schlucken. Lobo , so der Name des 15 Jahre alten Schäferhundes, habe ein ständiges Auf und Ab hinter sich, fügt der Lengericher hinzu. Eigentlich schien er über den Berg zu sein , erzählt der Nachbar Heinz Wetter. Am Ende hat es nicht gereicht, obwohl Lobo fit wie ein Turnschuh gewesen sei. Gestern Morgen wartet Dieter Schliek auf den Kadaverwagen. Eine Obduktion ist nicht zu bezahlen , erklärt er im Gespräch. 500 Euro soll schon die Analyse der vermeintlichen Giftköder kosten, mindestens , hat Heinz Wetter in Erfahrung gebracht. Viel Geld, zu viel. Immerhin haben sich knapp 20 Hundebesitzer bei Heinz Wetter gemeldet seit dem Bericht in den WN am 29. Oktober. Alle berichten von identischen Krankheitssymptomen ihrer Hunde , berichtet der Lengericher. Der Tod seines Hundes Raul hat die Sache ins Rollen gebracht. Bei der Polizei haben sich mehrere Menschen gemeldet. Das läuft als ein Ermittlungsverfahren , berichtet Joachim Halsband. Der stellvertretende Leiter der Kriminalpolizei in Lengerich verweist auf einen weiteren Todesfall: Bereits Anfang September ist ein toter Hund gemeldet worden. Nach dem WN-Bericht in der vergangenen Woche hätten sich weitere geschädigte Hundehalter gemeldet. Einfach sei es nicht für die Polizei, fügt Joachim Halsband hinzu. Die Leute sollten Augen und Ohren offen halten , rät er. Auf Hinweise hoffen auch Dieter Schliek und Heinz Wetter. Sei es, dass weitere Giftköder gefunden werden, sei es, dass weitere Hunde die typischen Vergiftungssymptome wie Erbrechen und Durchfall zeigen. Alles, was möglicherweise weiterhilft, sei wichtig, betont Heinz Wetter. Unter ' 01 52/09 86 55 99 ist er zu erreichen.
VON MICHAEL BAAR
http://www.ahlener-zeitung.de/lokales/kreis_steinfurt/lengerich/1155419_Hundegift_neue_Koeder.html
10.11.2009