Struktur des Ricins] Köln / Dormagen-Rheinfeld (aho)
– Die zwei Hunde, die in Dormagen-Rheinfeld vor einigen Wochen starben, waren Opfer einer Rizin-Vergiftung. Rizin oder Ricin, ein äußerst giftiges aus den Samen von Ricinus communis, ist ein starker Inhibitor der eukaryotischen Proteinbiosynthese. Rizin ist einer der giftigsten Eiweißstoffe, die in der Natur vorkommen. Gelangt das Gift in den Organismus, so bringt es die kontaminierten Zellen zum Absterben. Rizin wird auch militärisch als Kampfstoff genutzt.
Die Rizin-Konzentration in einem Düngemittel sei unzulässig hoch gewesen, berichtet jetzt der „Kölner Stadtanzeiger“. Dies haben Untersuchungen ergeben, die das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) beim Robert-Koch-Institut in Berlin in Auftrag gegeben hat. „Die gemessenen Werte müssen als stark toxisch eingestuft werden“, wird Babette Winter, LANUV-Sprecherin in der Zeitung zitiert. In dem Dünger, den die Behörde im Lager des von der Stadt beauftragten Gartenbauunternehmens sicherstellte, wurde ein Rizingehalt von 1717 Mikrogramm pro Gramm festgestellt. Der Dünger, der in Rheinfeld auf Feldern verteilt wurde, enthielt 380 bis 820 Mikrogramm Rizin pro Gramm – deutlich mehr als erlaubt.
Zwei Hunde waren verendet, neun weitere Hunde litten unter Vergiftungserscheinungen. „Im Zuge der Gefahrenabwehr werden wir die betroffenen Bereiche weiterhin großflächig absperren“, kündigte Dezernent Ulrich Cyprian gegenüber der Zeitung an. Auf Empfehlung des LANUV und des Rhein-Kreises Neuss wurde beschlossen, die gedüngten Bereiche zusätzlich mit Mulch abzudecken, um Kontakt mit dem Düngematerial zu vermeiden.
In der Vergangenheit war es bundesweit immer wieder zu Rizin-Vergiftungen gekommen.