WIE LANGE DAS TIER IN SEINER AUSWEGLOSEN LAGE AUSHARREN MUSSTE, WEIß NIEMAND GENAU. JETZT FRAGT DIE POLIZEI: WER HAT DEN MÜNSTERLÄNDER AUF DIESE WEISE LOSWERDEN WOLLEN?
VON HEINER OTTO
SüDGEORGSFEHN - Jäger haben am Freitagmorgen an der Friesenstraße in Südgeorgsfehn (Landkreis Ammerland), unweit der Grenze zum Landkreis Leer, einen schwarzweißen Münsterländer entdeckt, den Unbekannte an einen Stacheldrahtzaun gekettet hatten. „Wir sind darüber sofort informiert worden und haben dann in einer gemeinsamen Aktion versucht, das Tier aus seiner misslichen Situation zu befreien. Doch das gestaltete sich schwieriger, als zunächst erwartet“, berichtete Polizeioberkommissar Heino Schulte, der selbst seit vielen Jahren Hunde hält.
Mit Hilfe eines Jägers gelang es den Beamten schließlich, den Hund zunächst zu fixieren und anschließend loszumachen. Dabei erlitt einer der Helfer noch einen Biss in die Hand. Anschließend wurde der Münsterländer untersucht. Es stellte sich heraus, dass er durch den Stacheldraht nicht unerhebliche Fleischverletzungen erlitt. „Wir vermuten, dass er mehrfach versucht hat, sich loszumachen. Dabei hat sich der Draht wohl immer tiefer im Körper des Tieres verhakt“, vermutete Schulte.
Schließlich gelang es, das wahrscheinlich schon etwas ältere Tier komplett zu befreien und wenig später im Tierheim Jübberde abzuliefern. Hier soll der Münsterländer ohne Namen in den nächsten Tagen gepflegt und natürlich auch mit Futter versorgt werden.
Unterdessen hat die Polizei ihre Ermittlungen ausgedehnt, um festzustellen, wer den Hund in der Bodensenke an der Friesenstraße ausgesetzt und angekettet hat. „Die Kette war am Zaun festgeknotet. Wir müssen also davon ausgehen, dass da jemand seine Hand im Spiel hatte“, sagte Schulte.
Die Befreiungsaktion wurde nach Polizeiangaben von mehreren Schaulustigen beobachtet. Viele reagierten mit großem Unverständnis und bezeichneten es völlig inakzeptabel, so mit einem Tier umzugehen, wie hier geschehen.
Bei der Suche nach dem Eigentümer des Münsterländers hofft die Polizei nun auf sachdienliche Hinweise. „Natürlich möchten wir diese Sache gern aufklären und wissen, wer dafür verantwortlich ist“, unterstrich Schulte, der seinen Dienst bei der Polizeistation in Augustfehn versieht. Weil diese Station nicht rund um die Uhr besetzt ist, erbittet die Polizei, Hinweise auf den Hundehalter an das Polizeikommissariat in Westerstede zu richten. Die Wache ist auch am Wochenende durchgehend besetzt und unter Tel. 0 44 88/83 30 zu erreichen.
Erst unlängst musste sich die Polizei in der Gemeinde Apen mit dem Fall einer Katze beschäftigen, der, wie berichtet, ein Auge ausgeschossen worden war.
http://www.nwzonline.de/Region/Kreis/Ammerland/Apen/Artikel/2171118/Hund+an+Stacheldraht+gekettet.html