Hamburg / Lüneburg (aho) – In einem Einfamilienhaus in Lüneburg haben Mitarbeitern des Veterinäramtes und des Lüneburger Tierheims insgesamt 360 Vögel, neun Fische, 162 Ratten und Mäuse, 25 Kaninchen und sechs Katzen gefunden. Rund 100 Kadaver fanden die Beteiligten in einer Tiefkühltruhe. “Das Haus war vom Keller bis zum Dach mit Tieren vollgestopft”, sagte Jan Pleß, Erster Vorsitzender des Lüneburger Tierschutzvereins dem „Hamburger Abendblatt“.
Es sei nicht das erste Mal, dass die Familie wegen nicht artgerechter Haltung aufgefallen ist, sagte Landkreis Pressesprecherin Christina Schreiber im Gespräch mit der Zeitung: “Im Jahr 2006 wurde einem der Bewohner ein Tierhaltungsverbot für Nutzgeflügel auferlegt.” Viel brachte das allerdings nicht. Denn das Gericht gestattete dem ebenfalls im Haus lebenden Sohn des Mannes, einen Teil der Tiere zu übernehmen. Seither habe das Veterinäramt das Grundstück der Tierhalter regelmäßig überprüft. Immer wieder wies die Behörde die Familie an, für eine artgerechte Haltung zu sorgen. Am 19. Oktober entdeckten die Beamten dann das ganze traurige Ausmaß des Falles.
Die Unterbringung der Tiere im Tierheim zahlt zunächst das Veterinäramt. Gegen die Familie läuft eine Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.