Würzburg
- Auf dem Weg von Ungarn in die Niederlande hat die Polizei Würzburg 19 Hundewelpen beschlagnahmt und in einem Würzburger Tierheim untergebracht. Wie die Polizei Würzburg berichtet, war einem aufmerksamen Busfahrer auf einem Autobahnrastplatz die Übergabe der Welpen an den Käufer aufgefallen. Eine Streifenwagenbesatzung der Autobahnpolizei Würzburg-Biebelried stellte dann fest, dass für die sechs bis acht Wochen alten Tiere keine ordnungsgemäßen Pässe ausgestellt waren und auch die vorgeschriebenen Mikrochips fehlten.
Nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen waren der 33-jährige Ungar und sein ein Jahr jüngerer Kunde aus den Niederlanden via Internet in Kontakt getreten und sich offenbar über den Kauf der 19 Hundewelpen einig geworden. Am Montag sollte schließlich der Transport der vier Boxer, zwei Bullmastiffs, vier American Bulldogs, fünf Möpse, drei Chihuahua und einem Rottweiler nach Holland erfolgen. Allerdings gab es im Raum Würzburg technische Probleme mit dem Fahrzeug, so dass der ungarische Verkäufer auf der Rastanlage Würzburg-Nord anhielt. Nach einem Telefonat machte sich der Käufer aus den Niederlanden ebenfalls auf den Weg in den Raum Würzburg, wo gegen 14.00 Uhr die Übergabe der Tiere und des Kaufpreises in Höhe von 3.500 Euro erfolgten.
Dieses Szenario fiel einem Busfahrer auf, der sofort die Polizei verständigte. Die Beamten stellten bei ihrer Überprüfung fest, dass der 33-Jährige zwar einige Hundepässe dabei hatte, die jedoch keinem der Tiere zuzuordnen waren. Zudem verfügte keines der Hundebabys über die vorgeschriebenen Mikroochips.
Die Hundewelpen wurden sichergestellt und zur Dienststelle der Verkehrspolizei Würzburg-Biebelried gebracht. Kurze Zeit später kam auch ein Amtstierarzt zur Polizei. Bei einer ersten Untersuchung stellte sich heraus, dass die meisten Tiere Ungezieferbefall hatten und zwei der Welpen offenbar erst sechs Wochen alt und entsprechend schwach waren. Von dem Arzt wurden die Hundewelpen erstversorgt, bevor sie dann drei Tierpflegern des Würzburger Tierheims übergeben wurden.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Würzburg musste der Hundeverkäufer aus Ungarn eine Sicherheitsleistung in Höhe von 3.500 Euro hinlegen. Erst danach durfte der Mann, gegen den jetzt u.a. wegen Betrugs und wegen eines Verstoßes nach dem Tierseuchengesetz ermittelt wird, die Heimreise wieder antreten. Auch der geprellte Käufer drehte in Richtung Heimat um - natürlich ohne die Hunde.